Schöne Grüße an alle Forenmitglieder,

durch eine Email an mich haben sich Forumsfreunde mir wieder in Erinnerung gebracht.
Ich hatte mich im letzten Jahr ja tatsächlich ziemlich rar gemacht im Forum.

Das hat leider einen sehr traurigen Grund. Mein Häschen ist einer bösartigen Krankheit zum Opfer gefallen.

Seit einem Jahr wussten wir, dass Häschen an Lungenkrebs erkrankt war.

Innerhalb eines Jahres magerte mein Häschen ab. Die Chemotherapie hat sie noch sehr gut vertragen.
Schmerzen hatte sie nicht, aber auch keinen Appetit.

Vor nicht ganz einer Woche ist mein Häschen in der Klinik gestorben.

Ich war bei ihr und konnte doch nichts weiter tun als ihre Hand zu halten.

Ihr, liebe Freunde habt gewiss ein Einsehen, dass mir auf absehbare Zeit, der Sinn eher nach Zurückgezogenheit steht.

Die Zeit mit Häschen war so harmonisch und mit Rücksichtnahme und Liebe ausgefüllt. So hat sie auch ihr Empfinden immer wieder dargestellt.

Ich brauche erst mal Zeit, den Verlust zu verarbeiten. Dafür habt Ihr sicher Verständnis.
Und wenn es mich drängt, mich auszusprechen, dann werde ich bestimmt auch mal ins Forum schauen und mich vielleicht im Chat anmelden.

Bis dahin bitte ich Geduld mit mir zu haben.


Euer, jetzt sehr trauriger Osterhase

Lieber "Osterhase".

Ich bin erschüttert dies lesen zu müssen, und ehrlich gesagt fehlen mir die Worte.

Ich werde dich auch hier nicht wirklich trösten können, Trost wirst du nur in deinen Erinnerungen finden, in Gedenken an die schöne Zeit mit deinem Häschen.

Auch die Zeit wird einige Wunden heilen, dies ist auch gut so, eine Art Selbstschutz des Körpers, aber deine Erinnerungen werden dir immer bleiben, und auch das ist gut so.

Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück:

Es kommt nicht darauf an wie lang es war, sondern wie bunt.


Wenn ich dir irgendwie helfen kann, laß es mich bitte wissen.

Ich wünsche dir körperliche Kraft und geistige Stärke für die kommende Zeit, in meinen Gedanken bin ich bei dir.

SAM

Hallo, lieber Sam,
ich spüre aus Deinen Zeilen buchstäblich die Fassungslosigkeit. Danke für Dein Mitfühlen. Helfen kann man da leider nicht.

Es ist einfach unser aller Schicksal, dass unsere Lebenszeit begrenzt ist. Wann es zu Ende geht, das wissen wir Gott sei Dank nicht.

Bei meinem Häschen wussten wir seit einem Jahr, dass sie an einer Krankheit litt, die früher oder später zum Tod führt. Krebs ist nun mal noch nicht heilbar. Unter guten Bedingungen kann man dem Sensenmann einige Jahre abringen.

Bei Häschen ging es eher schnell, aber das hat ihr wahrscheinlich viel Schmerz und Leid erspart. Jedenfalls war sie bis zum Schluss schmerzfrei. Sie hatte wenig Appetit und ihr physisches Leistungsvermögen war sehr reduziert.

Das war jedoch auch kein Problem. Kochen war ohnehin immer schon meine Sache, weil mir das mehr Spaß machte meinem als Häschen. Die übrigen Arbeiten im Haus übernahm ich gerne auch.

Ich habe mir sogar angewöhnt regelmäßig mit dem Staubsauger durch die Wohnung zu wirbeln, obwohl mir dieses typische Staubsaugergeräusch schon seit meiner Kindheit widerwärtig ist. Aber was sein muss das muss halt sein.

Häschen legte sich öfter am Tag auf die Couch um sich Ruhe zu gönnen. Oft musste ich sie dazu sogar drängen.

So kamen wir gut über die Runden, bis es eben zum totalen körperlichen Zusammenbruch kam. Der Krebs saugte buchstäblich das Leben aus ihr heraus. Sie magerte stark ab und wog am Ende nur noch knapp 40 kg.

Häschen war ein sehr guter Mensch, ein sehr empathischer Mensch, sehr mitfühlend und hilfsbereit. Auch ihre Mutter war schon so.

Lieber Sam, ich schreibe Dir das alles um Dir zu sagen: ich bin nicht verbittet. Ich bin dankbar, dass ich mein Häschen gefunden und so viele Jahre mit ihr leben durfte.

Dass unsere Lebenszeit limitiert ist, wissen wir alle. Natürlich bin ich traurig über den Verlust. Das ist mein gutes Recht.

Aber, lieber Sam, ich bin kein außergewöhnliches Schicksalsopfer. Denk doch bitte mal an die vielen Eltern, Mütter und Väter, die ein Kind verlieren.

Einen Angehörigen, der kaum angefangen hat zu leben. Wenn Hinterbliebene in solcher Situation die Sinnfrage stellen, ist das sehr wohl verständlich.

Ich weiß, lieber Sam, dass Du mit der Frage wie Du mir helfen könntest, den seelischen Bestand meinst. Aber ehrlich gesagt, mir fällt da nichts Gescheites ein. Ich muss selber damit klar kommen und werde das auch.

So komisch sich das lesen mag, dass ich nichts mehr mit Häschen teilen kann ist momentan eine Belastung. Ich muss mich daran erst gewöhnen.
Ich kann am Abend kein belangloses Gespräch mehr führen. Es ist momentan sehr still um mich. Auch daran muss ich mich gewöhnen.

Aber, lieber Sam, ich bin nicht der erste und auch gewiss nicht der letzte dem das so ergeht.

Es ist schwer, aber man muss durch und Du selbst hast eine essentielle Bemerkung gemacht: die Zeit heilt manche Wunden.

Ja, das wird so sein und das meine ich auch mit: man muss durch. Man muss die Zeit überwinden in der der Schmerz am größten ist.
Leicht ist das nicht, aber man hat keine Wahl.

Lieber Sam ich danke Dir für Dein Mitfühlen und hoffe, dass Du lange, lange mit den Deinen zusammen bleiben darfst.

Osterhase

Hallo Osterhase,
auch von mir ein Herzliches Beileid.
lieben gruß Horst

Lieber Osterhase.

Es ist gut, daß du die Dinge so siehst, die Augen nicht verschließt vor dem Unvermeidbarem, und auch nicht mit deinem Schicksal haderst.

Davor können wir nur den Hut ziehen, soviel Weitsicht haben nur wenige.


Wir sind nun seit 4 Tagen damit konfrontiert, daß die Frau eines Freundes die Diagnose Krebs bekommen hat ( Leber, Darm, Magen ), in unseren Augen auch ein Todesurteil.

Unser Freund mag sich aber damit gar nicht befassen, er hofft nun auf eine Chemo für seine Frau...etc.

Das wird wahrscheinlich für alle der viel schwerere Weg, denn die "Hoffnung stirbt zuletzt"...

Wir hoffen nur, daß bei allen Beteiligten noch die Vernunft siegt, und somit der Leidensweg nicht noch unnötig verlängert wird.

D.h., auch für uns Freunde wird es ein langer Weg der Begleitung, und der wird sicherlich auch nicht einfach.

Wir verstehen die "Hoffnung" der Familie, aber wir können uns dieser Hoffnung nicht anschließen... ( das wird unser Problem sein )

Wie du auch schon geschrieben hast, "Krebs ist (noch) nicht heilbar", so sehen wir das auch.

Wir hoffen nur, daß es für die Betroffene, ebenso wie für die Familie kein zu langer Leidensweg wird...


Es ist natürlich immer schwer sich solchen Prognosen zu stellen, eben weil sie unumkehrbar sind, und so verdammt endgültig.

Aber wem sage ich das, du mußtest es auch leidvoll ertragen, du verstehst sicherlich wovon wir sprechen.


Dir wünschen wir beide von Herzen weiterhin Stärke, komm gleichzeitig wieder zur Ruhe, und behalte die schönen Erinnerungen an deine geliebte Frau.

In diesem Sinne grüßen dich - SAM & WM

Hallo Osterhase, ja es ist schwer Worte und Trost in solcher Lage zu vermitteln ... weil es einen wahren Trost bei solch Verlust einfach nicht geben kann.
Das Ihr und Euch langer Schmerz und Leid erspart blieb ist ein wertvolles Geschenk des Schicksals ... ich weiß das durch ein Ereignis in der Familie zu schätzen und ich hoffe das solch Gnade uns allen vergönnt sein soll wenn unsere Stunde kommt.