Lieber Sam,
dein letztes Update war vor 9 Tagen, inzwischen hat Corona das Land fest im Griff.
Ohnehin fand ich es sehr mutig von Euch, ohne groß Eigenkapital zu haben so ein Projekt zu starten.
Wie geht es denn nun weiter

Irgendwie hoffe ich, ihr konntet das Projekt noch stoppen und alles abblasen, denn Einnahmen sind ja in den nächsten Wochen und vielleicht Monaten überhaupt nicht zu erwarten.
Das wäre ja eine Katastrophe, wenn ihr nun neue laufende Kosten hättet, die ihr gar nicht wuppen könntet.

Liebe Grüße von Doris

NACHTRAG: (Karfreitag 2020)

Wir hoffen dies hier interessiert noch jemanden, daher noch eine Richtigstellung.

Wir lernen ja nun täglich dazu, momentan sieht unsere Situation nun so aus:
Da unsere neue Firma noch in Gründung ist fallen wir mal wieder durch das "Rost" der staatlichen Hilfen, die nur Firmen beantragen können die vor dem 31.12.2019 schon etabliert waren
Mal wieder typisch "deutsch", wer nicht schon etwas hat bekommt auch keine Förderung !
Unter welchen Voraussetzungen wird gefördert
Es ist ein Nachweis zu erbringen, dass per 31.12.2019 die Kriterien für "Unternehmen in Schwierigkeiten" nicht erfüllt worden. Des Weiteren sind die Auswirkungen der Corona-Krise plausibel darzulegen.
Eine nachhaltige Rentabilität des Darlehensnehmers muss zum 31.12.2019 geeignet nachgewiesen sein.
https://www.hwk-magdeburg.de/artikel/finanzielle-unterstuetzungen-fuer-unternehmen-in-der-coronakrise-16,0,5664.html

Nun überrollen uns doch noch die finanziellen Probleme, denn unsere letzte Einnahmequelle wurde uns durch ein "Berufsverbot" genommen !
D.h. meine "Maus" darf nicht mehr als selbstständige Physiotherapeutin arbeiten, zudem sind alle Hotels geschlossen, auch von den Stammfirmen haben wir Stornierungen von 100% erhalten.
( Bereiche: Mobile Massagen + Prävention am Arbeitsplatz )
Damit stehen nun auch bei uns die Einnahmen bei NULL, keine Ahnung wie das weitergehen soll.
Das Mini-Fördergeld für die PHYSIO reicht auch vorne + hinten nicht aus, da es lediglich die Praxismiete inkl. der Nebenkosten abdeckt, es bleibt aber nichts für den privaten Lebensunterhalt, schon gar nicht mehr ein Überschuss mit dem wir die neuen Vorhaben weiter finanzieren könnten !
Theoretisch müssten wir jetzt alles fallen lassen, d.h. auch die neue "Baustelle" dicht machen, wenn wir keinen Darlehensgeber finden.

Sollte jemand von euch interessiert sein, wir benötigen ein Darlehen von ca. 5.000 bis 8.000 €, dafür zahlen wir gerne 4% Zinsen, spätestens nach Ablauf einer Anlaufphase bis zum 31.12.2021.
Das Darlehen abzusichern ist kein Problem, da wir im Bereich Kunsthandel einen Warenbestand haben von über 150.000 €.

Wer uns also hier aus der momentanen "Corona-Patsche" helfen möchte, der (oder die) möge(n) sich bei uns melden
Soweit unsere (privaten) OSTER~NEW`s mit den besten Grüßen von

Lieber Sam,
das ist nun eine ganze Zeit her, als du geschrieben hast.
Inzwischen ist es ja so, dass die Gastronomie so langsam wieder öffnen darf.
Wir beobachten, dass die Leute auch die Nase voll haben zu Hause zu sitzen.
Mal wieder Essen gehen, ein gepflegtes Bier trinken oder einen Wein genießen, da haben viele Menschen Nachholbedarf.

Wir hoffen, ihr konntet die Zeit nutzen.
Zum Glück mussten bei Euch ja keine Angestellten in Kurzarbeit geschickt oder gekündigt werden.
Wie sieht es aus, seid Ihr Eurem Traum etwas näher gekommen und könnt bald eröffnen

Das fragt Euch Doris mit Peter

( Teil 3 )

Hallo Doris & Peter...
Entschuldigt bitte, daß ich (wir) länger nichts geschrieben haben, aber das Biest "Corona" hat uns doch seit Ostern arg zugesetzt, es ging [+ geht immer noch ] bei uns drunter & drüber !

Doris2 hat geschrieben:

...das ist nun eine ganze Zeit her, als du geschrieben hast.

Sam47 hat geschrieben:

ABER ich / wir sehen den momentanen Status, hervorgerufen durch "Corona" eher als Chance.

Inzwischen ist es ja so, dass die Gastronomie so langsam wieder öffnen darf.
Wir hoffen, ihr konntet die Zeit nutzen.
Wie sieht es aus, seid Ihr Eurem Traum etwas näher gekommen und könnt bald eröffnen

Ihr Lieben...

...ich versuche mal auf alle Punkte einzugehen, damit auch u.a. die Fragen von Doris & Peter zu beantworten, aber auch darüber hinaus noch zu erklären was bei uns so los ist...los war...oder auch in Zukunft los sein könnte...
Ihr seid noch auf dem Status von meinem NACHTRAG von Karfreitag ( 10.04.20 ), seit dem hat sich aber leider viel getan.
D.h. es ist mittlerweile "amtlich", Unternehmen wie wir "in Gründung" erhalten keinerlei staatl. Unterstützung, nicht einmal moralisch.
Die Banken, die nun auch ohne Prüfung großzügig Kredite bewilligen soll(t)en lachen uns nur aus, sobald wir das (böse) Wort GASTRONOMIE in den Mund nehmen, oder sie mein Alter (68) erfahren...
Fianziell stehen wir also momentan mit dem Rücken an der Wand, wir haben "Baustopp"

D.h., im schlimmsten Fall können wir auch keinen Neustart hinlegen wenn die Gastronomie nun endlich wieder öffnen kann, alo keine CHANCE für uns die Nase vorn zu haben, kein Wettbewerbsvorteil durch die [vergangene ?] Krise !
Wir sind seit über 2 Monaten OHNE Einnahmen, dies bedeutet für uns jetzt noch min. 2 weitere Monate Verzögerung mit der Neueröffnung.
Erschwerend kommt nun aber noch dazu, das sich die Investitionssumme für uns um mindestens weitere 2.000,00 € erhöht durch die Hygienevorschriften + Auflagen der Behörden, keiner fragt uns wie wir das bezahlen sollen !

Anbringung von s.g. "Spuckschutz" an den Ausgabetheken, die Anschaffung von in unserem Fall ca. 10 Desinfektionsspendern, 8 Seifenspendern, ca. 50 Meter Absperrseilen, Hinweisschilder + Aufkleber mit Abstandsangaben...etc...da "fliegen" 2.000 €uro mal eben so weg !

Kein "Mensch" (Banker) würde uns auch nur dafür ein Überbrückungsdarlehen geben, wir ernten da nur Spott + Hohn !
( Wir sind leider nicht ADIDAS, VW, oder LUFTHANSA & Konsorten )

Des weiteren verteuern sich nun auch die Umbauten und die Neuanschaffungen des Inventars auf Grund der neuen Vorschriften, Mindestabstände, Tischgrößen bis max. 5 Personen...etc.

Auch wenn wir bisher schon fast 15.000,00 € mit Hilfe unserer Familien (!) investiert haben, es fehlen uns immer noch ca. 5-6.000 € bis zum Startschuß, der evtl. erst im September fallen wird.
Damit wäre unser geplanter "Vorsprung" vertan ~ im Gegenteil ~ wir wären Schlußlicht vor allen die nun wieder öffnen dürfen und es auch können !

Dazu gesellen sich aber auch neue Erkenntnisse, neue Chancen die wir gerne ergreifen würden, aber aus finanziellen Gründen momentan nicht ergreifen können

Wir haben an dem neuen Standort noch ein Haus gefunden, dort könnten wir privat + geschäftlich einziehen, d.h. unseren Lebensmittelpunkt ganz an den neuen Standort verlegen.

Der große Vorteil wäre, in dem Objekt ist genug Lagerkapazität die wir noch dringend zusätzl. benötigen, ebenso gehört zu dem Privathaus auch noch ein Ladenlokal mit 45m² welches wir als Massagepraxis nutzen können.

Dazu gehören noch 2 Garagen, sowie auch Büroräume, d.h. wir hätten alles unter einem Dach, was allein schon ca. 500,00 € an monatl. KFZ-Betriebskosten sparen würde, bzw. weitere 450,00 € an monatl. Nebenkosten für Lagerflächen und 2 externe Büros.
Dazu käme der Wegfall von min. 30-50 Std. pro Monat hinterm Steuer, wenn wir unseren Standort auch privat verlegen könnten !

Einen guten Einstieg in die "Hotelerie" hätten wir vor Ort auch, da wir bereits jetzt eine Kooperation schließen konnten mit 5 kleinen Hotels mit ges. 60 Betten für den Bereich WELLNESSURLAUB, ebenso für die Verköstigung der Hotelgäste in unserem neuen BISTRO & RESTAURANT, was uns auch über die Anfangsschwierigkeiten helfen könnte !
Tja...aber wie das alles gestalten OHNE GELD

Momentan sitzen wir total auf dem Trockenen, sind vorübergehend aus dem Rennen ~ kein "Retter" in Sicht ~ das nagt nicht nur an den Nerven, auch gewaltig an unserer Gesundheit ~ Machtlosigkeit macht sich breit...

Ich könnte wirklich kotzen, wenn ich sehe wie da draußen mit + durch die Krise abgezockt wird, wie sich Autokonzerne jetzt noch zusätzlich an Steuergeldern bereichern, die "uns Kunden" belogen und betrogen haben, über den Tisch gezogen haben mit kriminellen Machenschaften übelster Art, heute dafür ihre BELOHNUNG kassieren wollen...

Unsere WIRTSCHAFTSWELT, von "Geiz ist geil" bis zur ständigen GEWINNMAXIMIERUNG kotzt mich an, macht mich wütend + krank...

Ich wage nicht zu hoffen, daß es endlich mal die GROSSEN erwischt, bzw. die RICHTIGEN, es werden wieder wir "Kleinen" sein die es ausbaden sollen...

Zum Abschluß noch eine große Sorge die ich persönlich habe:

Wenn alle Lockerungen in den nächsten 3-4 Monaten wieder zurückgeschraubt werden, weil der "Versuch der Eigenverantwortung der angeblich mündigen Bürger" gescheitert ist, was ich leider befürchte, dann gibt es kein zurück mehr, aber auch kein:
VORWÄRTS, das schaffen wir...

Was wir hier vor Ort jetzt schon sehen müssen erschreckt uns täglich, wenn alle plötzlich wieder so tun als wenn nichts wäre, nichts mehr passieren kann, die ICH-Gesellschaft wieder die Oberhand gewinnt ~ das WIR ZUSAMMEN wieder in Vergessenheit gerät...


BITTE BLEIBT GESUND
Allerbeste Grüße von & seiner

( Siehe AfD-Foto unten )
Bevor wir allerdings diesen "durstigen Seelen" die Türen öffnen werden...
...lassen wir lieber ZU

Hallo lieber Sam,
nun muss ich mich entschuldigen.
Die ständige Angst vor Corona, wenn du in der Pflege tätig bist, macht mich ganz irre und ich bin teilweise wie gelähmt.

Nun aber zur Sache.
Das hört sich alles nicht gut an.
Allerdings war ich schon immer skeptisch, ob man so ein Projekt überhaupt ohne eine gewisse Summe Eigenkapital durchziehen kann.
Insbesondere ältere Menschen, werden von den Banken nicht mehr mit Darlehen ausgerüstet.
Das erlebe ich im persönlichen Umfeld auch.

Wohnt ihr den noch in der Nähe von Goslar und müsst immer fahren ?
Das ist ja ein ganzer Ritt über die B6 wenn ich das richtig sehe.

Ich hoffe nur, dass Windelmaus weder arbeiten darf.
Bei uns sind die Physiopraxen wieder geöffnet und haben irre Wartezeiten.

Liebe Grüße von Doris mit Peter

Hallo Doris & Peter...

Doris[2] hat geschrieben:

Nun aber zur Sache.
Das hört sich alles nicht gut an.
Allerdings war ich schon immer skeptisch, ob man so ein Projekt überhaupt ohne eine gewisse Summe Eigenkapital durchziehen kann.
Insbesondere ältere Menschen, werden von den Banken nicht mehr mit Darlehen ausgerüstet.
Das erlebe ich im persönlichen Umfeld auch...

...das ist mehr eine Frage, wie man "Eigenkapital" definiert

Unser Eigenkapital besteht natürlich in dem was wir haben, nur haben wir es leider nicht in BAR, sondern (nur) als Anlagevermögen, trotzdem ist es aber natürlich unser KAPITAL.
2.)
...unser KAPITAL ist auch unsere Arbeitskraft, unsere div. Ausbildungen, meine / unsere Fähigkeiten nun schon über 48 Jahre selbstständig zu arbeiten !
3.)
...selbst mein Alter (68) ist für mich ein KAPITAL, denn mein Wissen ist heute um ein vielfaches grösser als noch mit 30 !
4.)
...unser größtes KAPITAL ist (war) aber die Arbeitskraft meiner Frau, die mit 51 Jahren mitten im Leben steht als selbstständige Unternehmerin, die bisher die "Brötchen" nach hause getragen hat !
Auf ihren Schultern ruht(e) auch das KAPITAL "Arbeitskraft", was uns neue Pläne schmieden ließ

Dass uns CORONA dies KAPITAL über Nacht unter den Füßen wegzieht war nun wirklich nicht absehbar, außerdem laufen unsere Planungen ja schon seit Anfang 2019, bzw. die Umbauarbeiten ja auch schon seit März 2020.

Das momentan alles still steht liegt einfach daran, daß wir keine monatl. Einkommen mehr haben, somit unsere Investitionsmöglichkeit momentan auf NULL geschrumpft ist.

Du meinst mit deiner Aussage:

Zitat:

"...ob man so ein Projekt überhaupt ohne eine gewisse Summe Eigenkapital durchziehen kann ?"

...daß man dazu eine gewisse Summe (?) €uro in BAR haben müßte, richtig ?

Meine klare Antwort dazu ist NEIN, denn über 50% aller geschäftlichen Investitionen werden nicht über einen "Sparstrumpf" getätigt, sondern über Finanzierungen, ohne diese gäbe es 80% aller Wirtschaftsunternehmen nicht mehr !
( ob das "gesund" ist steht auf einem anderen Blatt, leider läuft aber so das System )
Halb so wild, eine Strecke sind nur 70 km, das schafft man gut binnen 50 Minuten.
Wann wir komplett "umsiedeln" werden steht auch noch in den Sternen, dafür müssen erst einmal die ersten zwei Läden am neuen Standort anlaufen und wir noch weiter expandieren, dann folgt sicherlich auch bals der private "Nachzug".

Doris2 hat geschrieben:

Ich hoffe nur, dass Windelmaus wieder arbeiten darf.
Bei uns sind die Physiopraxen wieder geöffnet und haben irre Wartezeiten...

JA...traurig, das sind die Praxen für Kassenpatienten, mit denen können sie es ja auch machen...
Lange Wartezeiten für Patienten - kaum Behandlungszeiten - kaum Behandlungserfolge - schlechte Bezahlung für die Angestellten, ca. 2.200 €/Brutto monatl. !
https://www.bento.de/future/physiotherapie-therapeuten-sind-am-limit-und-fordern-bessere-arbeitsbedingungen-a-00000000-0003-0001-0000-000002515878
"Maus" hat aber ein private Praxis, sowie einen mobilen Dienst für Privatpatienten, betreut ebenso 3 Hotels, sowie auch Firmen.
(Prävention am Arbeitsplatz)
Nur wird es leider auch hier noch viele Monate dauern bis die Geschäfte wieder anlaufen, die auf NULL heruntergefahren wurden !
Wir rechnen mit Steigerungsraten ab Juni 2020, von: 20% / 40% / 60% / 80% bis Oktober 2020.
Bis die alte Marke von 100% erreicht wird ist es sicherlich Mai 2021 !
( wenn diese Marke überhaupt je wieder erreicht wird, denn auch das Verbraucher- bzw. Patientenverhalten wird sich ändern )
ABER...alles kein Grund die Flinte in´s Korn zu werfen, dann müssen eben neue Wege gegangen werden, Umdenken hat (uns) noch nie geschadet
In diesem Sinne die besten Grüße von

http://www.physiofrahm.de/index.php/wissenswertes
Auszug:
"Mehr als 26 Jahre lang hielt Simone Edlinger stand.
Von morgens bis abends behandelte die Physiotherapeutin ihre Patienten, sie mobilisierte Gelenke und brachte Frischoperierten das Gehen neu bei.
Am Anfang ihres Berufslebens noch mit Zeit und Muße, am Ende zehn Stunden am Tag in immer kürzeren Intervallen, wie im Akkord.
Dann war die Frau, die angetreten war, andere gesund zu machen, körperlich und seelisch am Ende – und auch finanziell hatte sich der Stress nicht gelohnt.
Die 46-jährige verordnete sich eine Reha-Kur, dort wurde ihr klar:
So konnte sie nicht weiter wirtschaften.
Das, was einmal ihr Traumberuf gewesen war, wurde mehr und mehr zur Selbstausbeutung.
Sie entschied sich zu einem radikalen Schnitt.
Am 1. Juli 2014 gab sie ihre Kassenzulassung zurück...
Wer nun in ihre Praxis an der Mosel kommt, muss entweder privat versichert sein oder die Leistung aus eigener Tasche bezahlen.
Für Kassenpatienten ist das ärgerlich, für Edlinger und viele ihrer Kollegen ein Akt der Notwehr, denn die magere Kassenvergütung hat viele Physiotherapeuten in existenzielle Not gebracht.
In manchen Bundesländern gleicht ihr Verdienst dem von Friseuren, manchmal liegt er sogar unter dem gesetzlichen Mindestlohn...